Sammy ( Toby vom Oelvebach* 07.05.1998 +30.01.2005

Sammy stammte aus einer Zucht  in der Nähe unseres Wohnorts. Völlig unerfahren was man bei dem Kauf einer Edelkatze beachten und wissen sollte, besuchten wir die Züchterin und verliebten uns sofort in einen kleinen schwarzen Kerl namens Toby. Der war auch etwas ruhiger als die Geschwisterchen was uns sehr entgegenkam. Für Floh war es besser sich nicht mit  einem Temperamentsbündel auseinandersetzen zu müssen.

 Aus Toby wurde aber denn Sammy weil Flori und Toby allzu ähnlich klang. Bei seinem Einzug war Sammy klapperdürr. Das wäre normal bei kleinen Norwegern hatte uns die Züchterin erklärt. Sammy war hinreißend charmant. Er war gerade einen Tag bei uns da bekam ich den ersten Nasenkuss meines Lebens. Mit seinem strategischen Verhalten, schaffte es Sammy auch, den sich mit allen Mitteln sträubenden Flori zu seinem Freund zu machen.

Allerdings war der Altersunterschied schon recht groß. Immerhin war Flöhchen fast 14 jähre älter. Sammy war oft alleine im Garten und so kam es auch, dass er einige Mäuslein mitbrachte. Das steht alles in „Mäusegeschichten“ Sammy wuchs, futterte, wuchs, und wurde ein wunderschöner großer Kerl. Dabei hatte er ein sehr sanftes Wesen und entwickelte zunehmend taktisches Können.

 Damit er denn endlich einen kleinen Spielkameraden hat, zog im Mai 99 Peewee ein. Der stammte aus derselben Zucht und hatte dergleichen Pappi. Pewee wurde von Sam und Floh sofort willkommen geheißen aber leider war er kein bisschen zutraulich. Aber Sammy hatte jetzt einen Freund zum toben. Eigentlich war unsere kleine Katzenwelt jett wunderbar. Als Sam knappe drei Jahre alt war, bekam er wie zuerst diagnostiziert wurde, eine Blasenentzündung. Und dann wurde unser wunderbarer schöner Sammy schwer krank. Sammy konnte nicht mehr springen ohne laut zu schreien. Und wir fuhren voller Panik zum Tierarzt. Die Blase saß vollkommen mit Harngrieß zu. Sammy musste beim Tierarzt bleiben. Es war einfach alles nur ganz schrecklich für uns und für Sammy. Sammy war so ein lieber Kerl und jetzt das!

Jede Behandlung ließ er sich gefallen. Um ihn zu retten, sollte der Penis amputiert werden. Für uns eine grauenhafte Vorstellung. Während der OP stellte sich heraus, seine Harnröhre war anomal klein. Alles stand auf der Kippe. Aber nach sechs Tagen konnte ich meinen Schatz beim Tierarzt abholen. Er sprang in meine Arme, mir liefen die Tränen. Es war egal, das er furchtbar nach Pippi stank und den Trichter trug. Er musste noch eine Woche von seinen Freunden getrennt bleiben und lebte in unserem Schlafzimmer. In dieser Woche haben wir kaum geschlafen. Hauptsache, Sammy ging es gut soweit das möglich war.

Dann durfte Sammy wieder zu seinen Freunden .Eine Weile ging es ihm gut abgesehen vom Diätfutter, was niemand so lecker fand. Aber das mussten nun alle futtern. Ab und zu, wenn Sammy gerade nicht in der Nähe war, bekamen die anderen ihren Thunfisch. Aber dann wurden die Abstände der Fahrten zum Tierarzt immer kürzer. Immer wieder kam es zu Entzündungen an der Harnröhre. Trotz aller möglichen Maßnahmen rief das winzigste Grießkörnchen schon eine Reizung hervor.  Sammy wurde immer stiller und war mit sich beschäftigt. Immer noch war superlieb und es brach uns fast das Herz, zu sehen wie es ihm immer schlechter ging. Wir wussten, Sammy würde kein hohes Alter erreichen können und unsere Stimmung war sehr bedrückt. Jetzt weiß ich auch, dass die anderen, Baschi, Cheyenne und Peewee darunter gelitten hatten.

Peewee war ja schon seit dreiviertel Jahr verstorben und dann suchte ich im Internet nach guten Züchtern. Verglich Stammbäume. Vorfahren . Die Züchter von Fin und Fritjof wurden uns empfohlen. Diese würden nicht nur auf gutes Aussehen achten sondern die Gesundheit der Kleinen stände an erster Stelle. Telefonisch wurde erstmal Fritjof reserviert. Dann fuhren wir mit sehr gemischten Gefühlen ca. 60 Kilometer weiter. Nach Hause fuhren wir mit der Aussicht in einigen Wochen zwei Kleine quirlige Kerlchen zu bekommen. Das ist alles genau in der Geschichte: „Finn und Fritjof ziehen ein“ nach zu lesen. 

Wir konnten es kaum erwarten bis die Kleinen endlich einzogen. Sammy hatte keine Probleme mit dem Einzug der beiden. Das war natürlich meine größte Befürchtung. Im Gegenteil. Die Kleinen wurden sofort von Sam, und Cheyenne akzeptiert. Nur Baschi fand das alles ziemlich doof. Wenn Sammy einen guten Tag hatte, spielte er mit den Kleinen. Aber zunehmend ging es schlechter. Für mich war das Schlimmste zu sehen, das er immer häufiger schreiend und jammernd vom Häuschen kam. Wieder Blutflecken vor dem Häuschen waren. Wieder eine Alarmfahrt zum Tierarzt. Sonntags kam Sammy wieder jammernd vom Häuschen. Ich wollte es nicht wahrnehmen. Meinem Mann ging es genauso. Nach ein paar Stunden gestanden wir es uns ein, sprachen ruhig mit einander und riefen dann unseren Tierarzt an.

Der kam zu uns und Sammy schlief in meinen Armen ein.

Es fällt mir nicht leicht, das alles zu schreiben. Die Erinnerungen kommen hoch und ich belasse es jetzt dabei. Aber wir erzählen immer noch in ruhigen Stunden über unseren wunderbaren schwarzen Schönen.

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